WhaleSound Whale Watching Tour in Punta Arenas

By 10. April 2014Chile, Reiseberichte, Südamerika

In Punta Arenas habe ich die Whale Watching Tour über WhaleSound gebucht und bin noch heute total begeistert. Die Tour führte durch die Magellanstraße zum St. Ines Gletscher und zu einem Eco-Camp im Francisco Coloane Nationalpark in dem wir auf Buckelwale gestoßen sind. Übernachtet wurde in einem Eco-Camp auf Carlos III – aber mehr dazu im Erfahrungsbericht.

Whale Watching Tour mit WhaleSound in Punta Arenas

Durch meine Online-Recherche bin ich auf die Website von WhaleSound.com gekommen und habe mit der Dame von Whalesound ein paar E-Mails gewechselt – lustiger Weise spricht sie als ehemalige Dame aus Österreich Deutsch und ich musste mir nicht auf spanisch einen abquälen. Super Sache! Ich buchte eine 4 Tagestour mit 3 Übernachtungen – die Reise führte zum San Isidro Lighthouse über die Magellanstraße, vorbei am Santa Inés Gletscher zu einem Eco Camp auf der Insel Carlos III und hoffentlich auch wieder zurück.

Als es los ging ahnte ich noch nichts von diesem wundervollen Abenteuer.

Mein Gepäck hatte ich im Hostel Maipú Street gelassen, die nette Hostel-Inhaberin hat den Rucksack eingeschlossen und ich bin dann mehr oder weniger mit halbem Backpack auf die Whale Watching Tour gezogen.

Meeres-Naturpark Francisco Coloane

Der Treffpunkt war einfach zu finden, wir haben uns im Büro von WhaleSound getroffen und nun hatten wir schon die erste Möglichkeit unsere neuen Reisebegleiter kennenzulernen. 2 Franzosen, 1 Seniorenpaar aus England und 2 aus Brasilien, die leider kein englisch sprachen. Die beiden Franzosen waren in meinem Alter und wir haben uns auch auf anhieb gut verstanden – nicht zuletzt wegen des gemeinsamen Interesse der Fotografie. Günther, einer der beiden war ein Kameramann und er filmte tatsächlich jede Sekunde unseres Trips – ein Link zu seinem unglaublichem Meisterwerk packe ich später noch rein. Wir wurden dann mit 2 Vans abseits jeder Zivilisation gefahren.

Francisco Coloane Meeres Naturpark © PhotoTravelNomads.com

Francisco Coloane Meeres Naturpark © PhotoTravelNomads.com

WhaleSound erhält Nationalpreis

Nachhaltiges EcoCamp

Man erklärte uns, dass der Meeres-Naturpark Francisco Coloane von WhaleSound für wissenschaftliche Walbeobachtungen genutzt wird und lediglich 200 Personen pro Jahr (!) diese Tour machen dürfen & können. Wir konnten uns also sehr glücklich schätzen, dass wir dabei sein durften.

WhaleSound erhielt 2011 den Nationalpreis als „Nachhaltigstes Projekt“. Grund hier für war z.B. das nachhaltige ökologische Camp welches unsere Unterkunft sein würde. Dazu aber später mehr.

>> Erfahre mehr über Francisco Coloane Meeres-Naturpark und Punta Arenas

Wir wechseln nun in ein Schlauchboot im Nebel

An dem Zielstrand hätte die Stimmung nicht düsterer sein können. Es wäre der perfekte Ort gewesen uns Touristen das Gepäck und jegliche technische Ausrüstung zu entwenden um uns dann dort verhungern zu lassen – aber dieser absurde Gedanke ist wohl das Endergebnis von zu vielen Psychofilmen.

Es regnete, es war Sonnenuntergangsstimmung, es war dunkel, kalt und echt unangenehm und aus dem fernen Nebel über dem Wasser waren 2 Schnellboote zu erkennen die immer näher kamen. Die Schnellboote entpuppten sich als Gummiboote mit Stehsitzen. Das Gepäck wurde verladen und wir haben es uns auf den Stehsitzen bestmöglich bequem gemacht – nachdem die Sicherheitsgurte angelegt waren ging es auch schon los.

Das erste Gefühl von Freiheit machte sich breit – lag wohl an dem Fahrtwind und dem Regen den ich ständig im Gesicht hatte, denn ich saß ja ganz vorne. Gute 1-2 Stunden müssten es gewesen sein, da erschien dann so langsam der Leuchtturm von San Isidro den ich aus den Bildern aus dem Internet her schon kannte. Davor war eine Bucht und ein größerer Flachbau zu erkennen – unsere Unterkunft für die erste Nacht!

WhaleSound Whale Watching Tour Punta Arenas © PhotoTravelNomads.com

WhaleSound Whale Watching Tour Punta Arenas © PhotoTravelNomads.com

Faro San Isidro Lighthouse – der Leuchtturm mit dem Regenbogen

Der Leuchtturm ist nicht nur ein schönes Fotomotiv, sondern mann kann auch in ihn reingehen. Dort befindet sich ein Museum und über eine schmale Treppe schafft man es bis ganz oben. Den Regenbogen hatten wir übrigens an beiden Tagen, die wir hier verbracht hatten.

>> Erfahre mehr über den Leuchtturm Faro San Isidro Lighthouse

San Isidro Lighthouse in Chile ©PhotoTravelNomads.com

San Isidro Lighthouse in Chile ©PhotoTravelNomads.com


WhaleSound Unterkunft am San Isidro Lighthouse © PhotoTravelNomads.com

WhaleSound Unterkunft am San Isidro Lighthouse © PhotoTravelNomads.com


WhaleSound Unterkunft am San Isidro Lighthouse © PhotoTravelNomads.com

WhaleSound Unterkunft am San Isidro Lighthouse © PhotoTravelNomads.com

Die Unterkunft nannte sich Hostería Faro San Isidro Für den ersten Abend gab es 4 Stunden Strom. Für mich als Stadtkind ist das schon eine Herausforderung, aber eigentlich hatte ich ja nur die Kamera aufzuladen – denn Handys gingen hier eh nicht. Kein Netz, kein Wlan.. schon irgendwie interessant. Wie verhält man sich hier wenn etwas passiert? Eine Leuchtrakete in die Luft schießen wäre zwar eine schön anzusehende Variante gewesen aber die nächste Zivilisation ist definitiv außer Reichweite. Am Abend gab es ein leckeres Abendmahl und eine Schulung unseres Guides über die Tierwelt in der Region.

Pisco Sour – das Chilenische Nationalgetränk

Später am Abend gab es Wein und Pisco Sour, das chilenische Nationalgetränk. Die ersten Sonnenstrahlen weckten mich am Morgen und nach einer eisigen Dusche mit fast gefrorenem Leitungswasser wärmte mich der Duft von goldbraunen Toast und Marmelade. Das Frühstück war WOW, ich hätte ja eigentlich eine Frühstücksration aus einer Dose erwartet oder ähnliches aber goldbrauner Toast mit Butter und Marmelade war genau das , was ich brauchte. I love it!

San-Isidro-Lighthouse-Breakfast-PhotoTravelNomads-Chile-South-America

Frühstück in unserer Unterkunft am San Isidro Leuchtturm © PhotoTravelNomads.com

Leider wurde der gute Start von unserem Guide etwas vermiest, der Wind sei zu stark um mit dem Boot hinaus zufahren. Der Wellengang sei zu gefährlich und er empfehle, dass wir eine Nacht länger bleiben und erst am nächsten Tag mit dem Boot rausfahren um die Wale zu checken. Also machten wir uns zu Fuß auf den Weg um die nähere Gegend, insbesondere den Leuchtturm unter die Lupe zu nehmen. Diese wahnsinnig schöne Vegetation hat mich hier schon echt beeindruckt. Der Wind allerdings auch – wäre mein Kopf nicht mit der Wirbelsäule verbunden, wäre er garantiert weggeflogen.

Die Insel Carlos III

Am nächsten Morgen war es dann soweit – wir verluden unser Gepäck auf die USS Enterprise (eigentlich hieß das Schiff Esturion II – aber Enterpreise klingt irgendwie interessanter) und starteten Richtung Carlos III. Der Kapitän war recht aufgebracht und hatte irgendwas von „seis Metro“ (6 Meter) erwähnt.. damit meinte er den Wellengang, den wir dann später zu spüren bekamen.
Der Wind peitschte mit über 120km/h und das Schiff bewegte sich auf und ab.. für mich als erfahrenes Stadtkind mit Monatsabo bei der lokalen Straßenbahn sind solche Schwankungen natürlich kein Problem. Aber um auf Nummer sicher zu gehen bekam jeder von uns diese leckeren Tabletten gegen Seekrankheit – danke dafür!

WhaleWatching_WhaleSound_Chile_EsturionII_PhotoTravelNomads

Esturion II – Unser Boot für die Walbeobachtung im Francisco Coloane Meeres-Naturpark @ PhotoTravelNomads.com

 

Pisco Sour mit Gletscher-Eiswürfel vom St. Ines Gletscher

Pisco Sour mit Eiswürfel aus Gletscher-Eis © PhotoTravelNomads.com

Nach einer langen Fahrt sind wir dann in einer Bucht angekommen in der die See sehr ruhig war und vor uns erstrahlte in krassem und leuchtendem Blau der St. Ines Gletscher. Wäre das Wasser nicht so kalt gewesen, hätte ich große Lust gehabt direkt dort in das türkis grüne Nass hineinzuspringen. Aber ich glaube ich habe mich von den umher schwimmenden Eisbrocken abschrecken lassen. Mein Wunsch nach dem Wasser wurde dann aber doch noch erfüllt, wir haben einige Eisbrocken aus dem Wasser gefischt und damit unsere Drinks gekühlt. Pisco Sour mit Eis-Würfel aus Gletscher-Eis – wie dekadent. Hier entstand auch das Foto aus dem Teaser.

 

 

 

Wein wird gegen Fisch getauscht

Weiter ging es und wir fuhren Richtung Carlos III. Wie aus dem Nichts erschien ein Fischerboot mit dem wir dann auch noch per Ruf- und Winkzeichen kommunizierten. Als das Boot näher kam dachte ich, okay, die wollen jetzt die Touristen abziehen und unser Boot übernehmen. Aber meine nicht vorhandenen Kenntnisse der Spanischen Landessprache haben mir einen Streich gespielt und es wurden lediglich frischer Fisch gegen guten Wein aus unserem Boot getauscht, den es dann später sogar frisch zubereitet zum Abendessen gab.

WhaleSound Whale Watching Tour | Punta Arenas | Chile © PhotoTravelNomads.com

WhaleSound Whale Watching Tour | Punta Arenas | Chile © PhotoTravelNomads.com


St. Ines Gletscher| WhaleSound Whale Watching Tour Punta Arenas

St. Ines Gletscher | WhaleSound Whale Watching Tour Punta Arenas

Eco-Camp auf Carlos III – Holzbrücken, Zelte mit Ofen und Schlafsack

Jahresdurchschnittstemperatur 6,5 Grad – Dusche mit Eiswürfel

Im Eco-Camp angekommen bezog jede Partei sein eigenes Zelt. Im Zelt selbst war ein Ofen und ein Schlafsack. Ich teile mir mein Zelt mit meinem Rucksack und der Kamera – so war die Frage wer näher am Ofen schlafen darf schnell beantwortet. Am Morgen gab es dann eine Dusche, ich war so froh, dass das Wasser noch flüssig war und ich mich nicht mit Eiswürfeln abreiben musste – man war das eine Kälte… brrrrrr
Die jährliche Durchschnittstemperatur in der Umgebung beträgt übrigens stolze 6,5 ° C – es ist also ganzjährig sehr frisch hier.

 

@ PhotoTravelNomads.com - South America - Chile - Punta Arenas - Eco Camp at St Carlos III Island

Eco Camp at St Carlos III by WhaleSound.com @ PhotoTravelNomads.com – South America – Chile – Punta Arenas

Walbeobachtung in Chile – Buckelwale direkt vor uns

Nach dem Frühstück ging es auch direkt weiter mit dem Boot und wir waren auf der Suche nach Walen, die sich sogar recht zeitnah blicken ließen. Absolut beeindruckend und unbeeindruckt unserer Anwesenheit tauchten Sie neben uns auf und sprühten riesige Wasserfontänen in die Höhe. Mehrere Minuten lang tauchten Sie unter Wasser und kamen dann wieder an die Wasseroberfläche wo man Ihre riesige hintere Flossen sehen konnte. Die hintere Flosse ist auch das Erkennungsmerkmal der Wale an denen man sie eindeutig unterscheiden kann.  Diese Tier sind unglaublich beeindruckend – Ihre Masse, Ihre Größe und Ihre Ruhe – ich könnte den Buckelwalen stundenlang zusehen.

Leider war es wie immer super kalt über Deck, sodass wir uns des Öfteren im Inneren aufwärmen mussten. Ich hab mehrmals versucht einen der Wale zum Lächeln zu bringen, sodass er mal in meine Kamera schaut aber das war recht schwierig… dennoch sind es ein paar schöne Aufnahmen geworden und obendrein ganz unvergessliche Momente die ich nicht missen wollen würde. Leider haben wir dann auch schon den Rückzug angetreten und sind Richtung Heimat geschippert. Das war mein erster Kontakt mit Buckelwalen und ganz sicher nicht mein letzter.

Killerwale?

Manchmal soll man hier wohl auch große Orcas sehen können. Es werden hier auch Kayak-Touren angeboten – aber Kayak mit Kamera war mir dann nicht so sicher. Zumal ich zu diesem Zeitpunkt auch noch nie mit dem Kayak gepaddelt bin, aber das habe ich ein andermal nachgeholt. Mehr dazu in der Rubrik Kayaking.

 

WhaleSound Whale Watching Tour Punta Arenas © PhotoTravelNomads.comWhaleSound Whale Watching Tour Punta Arenas © PhotoTravelNomads.com

WhaleSound Whale Watching Tour Punta Arenas © PhotoTravelNomads.com

Fazit: Whale Watching in Punta Arenas – Unglaublich. Diese Landschaften, diese Wale, die Delfine die man bereits auf der Hinfahrt gesehen hat und diese ferne Welt sind so unbeschreiblich, dass man sie ungern in Worte fassen möchte, denn man könnte sie nicht so wiedergeben wie sie in ihrer wahren Natürlichkeit beeindrucken würde

Meine Chile Rundreise ging dann mit dem Nationalpark „Torres del Paine“ weiter.

 

Chile Reiseblog:

Das war mein Chile Reisebericht #3 – weiter geht es mit Teil 4.

1. Der Beginn meiner Chile Rundreise: Santiago, Cerro San Cristobal & Bellavista
2. Maipu Street & das Schiffswrack in Punta Arenas
3. Punta Arenas Whale Watching Tour mit WhaleSound
4. Der Startpunkt zum Torres del Paine: Puerto Natales
5. Sturm & gigantische Landschaften in Patagonien & Grey Glacier
6. Das Erdbeben in Chile – Erdbeben Erfahrungsbericht
7. Regen in der Atacama Wüste & der Sternenhimmel
8. Laguna Cejar – die Lagune in mitten der Wüste
9. Tagesausflug Geyser del Tatio
10. Meteoritenmuseum
11. Bike Tour in der Atacama-Wüste
12. Sand Boarding im Death Valley der Atacama Wüste
13. Vulkanwanderung zum aktiven Vulkan Lascar
14. Tal des Mondes – Sonnenuntergang am Moon Valley
15. Salar de Uyuni Tour und die Reise in die Salzwüste von Bolivien
16. Die Osterinsel Rapa Nui – Moais und die Höhle zum Meer

Das könnte Dich auch interessieren: 

Wenn Dir Chile gefällt, dann vielleicht auch Norwegen?

 

Meine Bewertung:

  • Allgemeiner Eindruck::
    3 von 5 Punkten
  • Landschaften::
    3 von 5 Punkten
  • Städte::
    2 von 5 Punkten
  • Schwierigkeitsgrad::
    mittel
  • Foto-Motive::
    5 von 5 Punkten
  • Reisezeit::
    21.03.2014 – 24.03.2014
  • Empfohlene Reisedauer::
    mind. 2 Tage + Ausflügel

Atacama

Patagonien

Osterinsel

Leave a Reply