Tree Top Explorer oder Gibbon Experience – Wir hatten bereits gehört, dass es im nördlichen Laos die „Gibbon Experience Laos“ und in Pakse einen ähnlichen Ableger unter dem Namen „Tree Top Explorer“ gibt, dieser jedoch ein Laos Must Do sein soll. Beide Touranbieter bieten Ziplining im Jungle mit kombinierter Übernachtung in einem Baumhaus im Jungle an. Bei Gibbon Experience Laos soll man wohl sogar wilde Affen (Gibbons) sehen und bei Tree Top Explorer hat man den Vorteil, dass man zahlreiche Wasserfälle hat an denen man vorbei zippt. Preislich nehmen sich beide nicht viel.
Was ist der Unterschied zwischen Gibbon Experience Laos & Tree Top Explorer?
Gibbon Experience Laos wird von einem „Western-Guy“ geführt und war zu erst am Markt, Tree Top Explorer kamen etwas später werden jedoch von einem Local in Zusammenarbeit mit der Regierung geführt, da das komplette Areal im Bolaven Plateau Nationalpark liegt. Wir mussten eine Entscheidung treffen und wählten die Jungs von Tree Top Explorer, da hier die Ziplines an den Wasserfällen sind. Zudem haben wir gehört, dass bei Gibbon Experience Laos eher selten die kleinen süßen Gibbon-Affen gesehen werden, da wilde Tiere für gewöhnlich nicht dort sind, wo sich auch Menschen aufhalten – logisch, oder?
Unser Plan war es von Pakse weiter nach Süden zu den 4.000 Islands (Don Det) zu fahren und dann über die Grenze nach Kambodscha.
Unser Reisebericht zur Tree Top Explorer Tour
Wir wechselten ein paar E-Mails mit Tree Top Explorer und suchten dann das Büro in Pakse auf. Leider gab es noch 2 Möglichkeiten: Entweder Übermorgen mit 15 Leuten starten oder morgen zu zweit. Zu Zweit war es teurer, da die Fixkosten für die Tour die selben sind – demnach 305 USD pro Person. In der großen Gruppe hätten wir 60 USD weniger bezahlt, aber müssten bei allen Ziplines auch 15x länger warten – nicht zu vergessen, dass wir dann auch noch eine weiter Nacht im Hotel zahlen müssten und in Pakse nicht wirklich viel zu erleben ist. Wir haben uns für die Tour am Folgetag entschieden und starteten zu zweit + Guide + 2 Portern in den Jungle und nahmen den höheren Preis in Kauf.
Tree Top Explorer 2D1N Tour in Pakse (Bolaven Plateau)
Tree Top Exporer Tour – Erster Tag
Pünktlich um 8.00 Uhr hält der Tree Top Explorer Van, ein riesiger Bus mit knapp 20 Sitzplätzen – bis auf den Busfahrer saß niemand im Bus. Im Office angekommen klärten wir die Formalitäten: ein paar Unterschriften hier, ein paar Unterschriften da – letztendlich haben wir die Formulare unterschrieben, die quasi jegliche Verantwortung im Falle eines Unfalls von der Agentur auf uns selbst überträgt – aber das ist ja normal. Dann ging es auch schon. Unser Guide heißt Phet und ist etwa 25 Jahre jung, sein English ist ziemlich gut, allerdings ist er etwas redefaul.
Anreise über Stock & Stein
Die erste Stunde bretterten wir über eine gut ausgebaute Hauptverkehrsstraße Richtung Bolaven Plateau, dann bogen wir in einen Acker ab, der angeblich die „Public Road“ darstellen sollte. Die knietiefen Mulden im Boden wurden gekonnt umfahren, dennoch wurden wir eine weitere Stunde kräftig durchgeschüttelt bevor wir in einem kleinen Dorf ankamen.
Hier erhielten wir unser Equipment und 2 junge Mädchen schlossen sich unserer Gruppe an.
Die Mädels sprachen kein Englisch und sind die Nahrungslieferanten für die Tree Top Häuser im Jungle. Sie transportieren Brot, Salat und Früchte – da wir heute eine so kleine Gruppen waren, durften sie mit uns ziplinen – sonst laufen sie wohl andere Wege.
Nach der ersten Flussüberquerung gab es erstmal Lunch.
Es gab Sticky-Reis, Bananen, Dried Beef und eine Chili-Soße die es in sich hatte. Alles wurde hübsch auf große Bananenblätter aufgetischt. Es war lecker!
Tree Top Ziplining im Bolaven Jungle Jungle
Die Mädels waren super. Es schien ihnen richtig Spaß zu machen und wir erfreuten uns ebenfalls an den kreischenden Schreien beim Abseilen und Ziplinen. Ich glaube gleich die 2 oder dritte Zipline war gleich die imposanteste, da man hier an einem Wasserfall vorbei zippt. Das Wetter im Dezember war heiß und feucht, dennoch ist es Dry-Season und der Wasserfall hat nicht seine maximale Wassermenge, dennoch gewaltig und schön anzusehen.
Ziplining am Wasserfall
Unser Baumhaus im Jungle
Das Baumhaus ist nur per Zipline erreichbar und verfügt neben 2 Betten sogar über eine Toilette mit fließend Wasser und Waschbecken.
Es gibt auch Mehrbett-Baumhäuser, allerdings hatten wir den Luxus eines 2 Bett-Baumhauses.
Für den ersten Tag zippten wir 8x und kamen dann in einem gemütlichen Camp, unmittelbar am Wasserfall im Jungle an. Wir hatten nun Freizeit bevor es um 18 Uhr Abendessen gab. Wahrscheinlich lag es daran, dass unsere 4 Mann Gruppe + Team einfach super schnell war.
Wir konnten zum Wasserfall oder in einem kleinen Wasserbecken auch schwimmen gehen – aber ohne Badesachen bisschen doof, denn die hatten wir dummerweise im Hotel vergessen.
Der Sternenhimmel im Bolaven Plateau (Pakse)
Gegen 18 Uhr wurde es rasch dunkel und man konnte bereits früh am Abend einen wundervollen Sternenhimmel genießen. Wir zippten in unsere Baumhäuser, die sogar über eine Toilette verfügen. 2 Schlafsäcke unter je einem Mosquito-Netz stellten das Nachtlager dar. Es gibt 2 Haken mitten im „Raum“ – hier sollten wir unsere Rucksäcke aufhängen. Stellt man sie auf den Boden, sollen sich wohl Ratten daran zu schaffen machen. Wir haben zwar keine bemerkt, aber wir haben festgestellt, dass es öfters knackst und der Baum sich bei starken Wind auch schon mal bewegt – komisches Gefühl und es ist auch so stockdunkel, dass man ohne Lampe nichts erkennen kann.
Frühstück am Wasserfall
Am Vorabend haben wir Stephen und Hanna aus Australien kennengelernt, sie waren auf einer 3-Tages Tour im Jungle unterwegs und offensichtlich sehr erschöpft vom ganzen Hiken. Zum Frühstück haben wir uns natürlich auch wieder an einen Tisch gesetzt um noch etwas zu plaudern bevor wir starten – schließlich hat jede Gruppe ein anderes Tagesprogramm.
Tree Top Explorer Tour – Zweiter Tag
Hängebrücke zwischen den Bäumen im Jungle in 80 Metern Höhe
Wir starteten mit leichtem Hiken und richtig coolen Ziplines. Manche waren über 400 Meter lang und manche gefühlte 400 Meter hoch (es waren ca. 80 Meter). Zwischen den hohen Bäumen hatten sie diverse Kletterpark-Brücken gesetzt auf denen man in 80 Metern Höhe von Baum zu Baum klettert – manche davon waren schon echt schwierig, weil einfach mal alles gewackelt und sich bewegt hat – aber wir haben es überlebt. Abstürzen kann man sowieso nicht, denn man hakt sich ständig in Sicherungsseile an und ist immer doppelt gesichert. Trotz ein wenig Höhenangst war es kein Problem für mich und wir hatten richtig Spaß!
Der Ausblick aus den hohen Bäumen heraus ist Wahnsinn!
Leider hatten wir bis zum Mittag alle weiteren 13 Ziplines abgezippt und hikten zurück ins Camp. Gut durchgeschwitzt gab es nun eine Pause bevor es mit einem leckeren Mittag weiterging. Diesmal haute ich mir den Bauch nicht ganz so voll, da der zweite Teil des Tages anstrengend werden soll.
Hiking, Upseiling, Cliffhanger und dann Wasserfall
Ich weiß nicht wie lange wir gelaufen sind, aber gefühlt war es eine Ewigkeit und das bei 35 Grad mit dem schweren Daypack (meiner ist aufgrund der Kamera und dem Stativ immer sau schwer..) keine leichte Aufgabe. Wir standen an einer Steinwand und diese galt es nun zu erklimmen. Die Wand erinnerte mich an die Himmelsstigen in Norwegen am Trolltunga, aber diese hier waren nicht so hoch – dafür mehr in die Breite und bei der Hitze doppelt so anstrengend – es waren vielleicht 15 Minuten die es bis nach oben gedauert hat, aber es war geil ! Man fühlt sich wie Cliffhanger, man muss sich nur die Sicherungshaken wegdenken.
Oben am Wasserfall war die Aussicht einfach genial
Oben angekommen wurden wir von einer tollen Aussicht und mit einer kurzen Pause belohnt.
Danach ging es nur noch durch den Jungle und dann eine Ewigkeit zurück zum Dorf.
Eigentlich müsste man ab dem Punkt, wo man den Jungle verlässt einen Shuttle einsetzen – denn die Stunde die man einfach nur völlig erschöpft zurücklauft, bleibt einem nicht wirklich positiv in Erinnerung.
Völlig verschwitzt kommen wir im Dorf an, genießen eine eiskalte, dunkle, zuckerhaltige Limonade (viel Zucker!!) (kein Productplacement) und treffen wieder auf Stephen und Hanna die bereits auf uns warteten. Nun geht es nur noch zurück nach Pakse und da die beiden Australier noch am selben Abend weiterreisen, aber keine Unterkunft mehr haben, hatten wir sie auf eine Dusche in unserem Hotel eingeladen, was sie natürlich nicht ausschlagen konnten. Völlig erschöpft bleiben den Abend über nur noch im Hotel und lümmeln auf Zimmer rum.
Tree Top Explorer = Laos Must Do
Fazit: Die Tree Top Explorer Tour war echt super und ein klares Laos Must Do. Wir hatten sogar ein paar Affen (Gibbons) im Jungle gesehen, was andere auf der Gibbon Experience Laos wohl nicht erleben konnten.Von unserem Guide hätte ich mir persönlich mehr gewünscht, denn ich hatte immer nur das Gefühl, dass er uns nur die Strecke gezeigt hat. Er hatte kaum Informationen auf Tasche, lief meistens weit vor oder weit hinter uns. Unsere Guides von unserer Höhlentour in Phong Nha oder in der Bai Tu Long Bay waren so viel besser, dass die Messlatte wohl zu hoch war. Wer nicht so weit südlich von Laos reist, der sollte mal nach Gibbon Experience Laos Ausschau halten.
Trinkgeld: Den Portern mit denen wir trotz Sprachbarriere mega Spaß hatten, haben ein gutes Trinkgeld bekommen und unser Guide ging leider leer aus.
Unser nächster Ausflug war auch schon geplant: Coffee Roastery Workshop with Koffies Coffee
Laos Reiseblog & Reiseerfahrungen
Reisebericht Laos:
- 1. Mount Phousi – beste Aussicht über die Stadt: Tag 1 in Luang Prabang
- 2. Kuang Si Waterfalls – Anreise mit dem Motoroller vorbei am Massentourismus
- 3. Zeitverschwendung bei den Pak Ou Caves – Buddha Cave
- 4. 10h im Schlafbus von Luang Prabang nach Vientiane
- 5. So langweilig ist Vientiane: Patuxai und die geschlossenen Sehenswürdigkeiten
- 6. Gibbon Experience Laos oder Tree Top Explorer: Im Baumhaus schlafen, Ziplining und Wasserfälle
- 7. Workshop zum Kaffee rösten in Laos (Pakse)
- 8. Von Pakse nach Don Det zu den 4000 Islands
Meine ultimative Laos Packliste
Hole Dir alle wichtigen Infos in unserem Laos Reiseblog – wir informieren Dich über Laos beste Reisezeit und geben dir Tipps zur Einreise und Visum.