Die Gomantong Cave ist wohl die ekelhafteste Höhle, wenn nicht sogar der ekelhafteste Ort der Welt den ich je gesehen habe. Der stechende Geruch von Fledermaus-Kot ist ja schon ekelhaft genug. Aber in der Gomantong Cave liegt der Fledermaus-Kot echt mehrere Meter hoch in der Höhle. Aber es kommt noch viel schlimmer. Unser Guide Osman leuchtet mit der Taschenlampe auf den Boden und spuckt in die beleuchtete Stelle in den Kotberg und plötzlich fängt der Boden an sich zu bewegen und kleine Käfer und Maden krabbeln durch den Kot nach oben um sich über die Spucke herzumachen. Ekelhaft!
Der ekelhafteste Ort der Welt: Gomantong Cave
Ein Heim für 4 Millionen Fledermäuse
In dieser Höhle leben etwa 4-5 Millionen Fledermäuse, Millionen!! Jeden Abend gegen Sonnenuntergang strömen sie hinaus und gehen auf Insekten Jagd. Bei der Verdauung ihrer Speisen produzieren sie so wohl Kot, dass sie dieses ja auch wieder loswerden müssen. Wo machen Sie dieses Geschäft?Natürlich zu Hause in der Höhle. Die Höhle ist von oben bis unten vollgeschi**en und man riecht es überall.
Fledermaus-Kot ist eine Delikatesse für die Insekten
Es ist ein wirklich unangenehmer Ort aber nicht für die hier lebenden Insekten. Beispielsweise für Maden und Kakerlaken ist ein Paradies. Die offiziellen Wege in der Gomantong Cave sind mit Holzbalken ausgestattet, sodass du bequem über die Kotberge spazieren kannst. An den Flanken der Wege krabbeln Kakerlaken. Wohin das Auge reicht – es klebt auch wirklich überall Kot und sonstige Exkremente. Sicherlich nichts für schwache Nerven.
Durch das große Loch in der Decke scheint ein Lichtstrahl
Eine der beiden Öffnungen der Höhle lässt die Sonne hineinscheinen und es schaut aus wie ein perfekter Lichtstrahl, der durch die neblig wirkende Luft verstärkt wird.
Der dunkle Bereich links vom Weg sind riesige Kotberge von den Fledermäusen. Hier leben Kakerlaken, Maden und andere Insekten die sich vom Kot ernähren. Also pass lieber auf, dass du nicht stolperst und vom Weg abrutscht und dort hinfällst *uargh….*
Die Salanganen-Vogelnester werden von menschlicher 24/7 Security bewacht
Die Höhle ist auch das Heim von sogenannten Swiftlets (Salanganen Vögel). Diese Vögel bauen ihre Nester in der Höhle und sind bei Chinesischen Wilderern sehr beliebt.
Auf dem Schwarzmarkt bringen diese wohl knapp 1000 Euro. Um diese jedoch davor zu schützen gibt es Parkranger, die in kleinen Hütten in der Höhle und rundum das Areal in kleinen Holzhütten leben. Ich glaube der Typ, der in der Höhle zwischen den Kakerlaken und dem ganzen Kot schlafen muss, der hat die richtige Arschkarte gezogen…
Gomantong Mountain Hike
Unsere kleine Rundführung durch die Höhle ist schnell vorbei und völlig angewidert vom Anblick und dem Geruch besteigen wir nun den Berg in dem sich die Höhle befindet. Über einen schmalen Trampelpfad abseits der offiziellen Touristenwege geht es nach oben. Es sind gemütliche 33 Grad bei etwa 80% Luftfeuchtigkeit. Die Körperinterne Schweissproduktion läuft hervorragend und wir sind nach wenigen Metern bereits komplett nass geschwitzt, was jedoch die zahlreichen Mosquitos nicht stört.
weitere Fotos Gomantong Höhle
Auf zum Gipfel des Berges
Wir erklimmen weiter den Mount Gomantong in dem sich auch die Gomantong Höhle befindet. Osman ist weniger sportlich als wir, also laufen wir mehr oder weniger entspannt hinterher und erreichen zunächst einen Torbogen. Der Torbogen versperrt sonst den Aufstieg bis zum Gipfel der Höhle bzw. des Berges. Die Tür ist offen und wir erreichen eine kleine Holzhütte an einer der oberen Öffnungen der Höhle, die wir zuvor von unten gesehen haben.
Ein Orangutan baumelt gemütlich im Baum und stopft sich mit grünen Leckereien voll. Wenig beeindruckt von uns Menschen beobachtet er uns. Er ist dabei konstant in den Bäumen versteckt, sodass wir keine komplett freie Sicht auf ihn haben – wahrscheinlich war er etwas schüchtern.
Die 4-5 Millionen Fledermäuse fliegen jeden Abend zur Jagd
Nun folgen wir den Weg weiter nach oben und erreichen ein Basis-Lager der Park-Ranger, etwa 5 oder 6 scheinen hier zu leben. Wir werden freundlichst begrüßt, liegt wohl an Osman – er kennt sie alle. Entlang des Weges erreichen wir die große Höhlenöffnung – hier kommen Abends die Millionen Fledermäuse rausgeflogen, wenn Sie zur Jagd hinausfliegen.
Übernachtung in der Gomantong Cave
Ich wäre gern länger geblieben und hätte mir das Spektakel angeschaut, das würde allerdings unseren Zeitplan durcheinander bringen. Es würde bedeuten, dass wir entweder im Basislager der Parkranger (in unmittelbarer Nähe zu den Millionen Kakerlaken) übernachten müssen oder in der Dunkelheit wieder runtermüssen, was ich weniger gut finden würde. Der Gedanke im Basislager zu bleiben schreckt mich etwas ab, denn das würde bedeuten, dass wir neben der Höhlenöffnung in einer Holzhütte pennen in der wir zuvor ungefähr eine Trilliarde Kakerlaken, Maden, Käfer und sonstige Krabbeltiere entdeckt hatten – ganz zu schweigen von dem Boden aus Kot und so… oh nein danke.
Entlang des Weges hört man immer wieder die verschiedensten Geräusche von Vögeln und Affen. Manchmal knackt es hier, manchmal knackt es da – Osman erklärt es gibt auch wilde Hunde, Wildschweine und Schlangen hier auf die wir besonders acht geben sollen.
Wichtige Infos
Ab Sandakan fährt ein Bus die 1,5-stündige Strecke (95km) bis zur Höhle. Eine offizielle Info dazu habe ich jedoch noch nicht – wer also helfen kann, bitte kommentieren.
Du kannst deine Reise über lokale Guides wie z.B. Osman buchen oder die Anreise selbst organisieren. Empfehlenswert ist es dieser ekelhafte Ort tatsächlich.
Öffnungszeiten | täglich von 08.00 – 18.00 Uhr |
Eintritt | 30 RM p.P. / 15 RM ermäßigt |
Stand Februar 2018
Red Leaf Monkeys
Plötzlich raschelt es fast neben uns und gleich drei Red Leaf Monkeys (Roter Haubenlangur) sitzen auf Augenhöhe recht ungewöhnlich tief in den Bäumen und lassen sich durch uns nicht stören – sie frühstücken und ich nutze die Möglichkeit für ein paar Portraitsfotos dieser ulkigen Affen. Die Frisuren der Read Leaf Monkeys sind doch echt der Hammer, oder?
Wir folgen Osman zum Ausgang des Areals und verstecken unsere Kamera wieder in den Rucksäcken, denn man zahlt hier neben dem normalen Eintritt auch pro Kamera und ihrer Größe. Wer also ein langes Tele-Objektiv nutzen will, zahlt hier entweder extra oder versteckt dieses lieber.
Fotoequipment: Sony A7RII 24-70MM Canon 2.8 L USM
Tipp: Für die Höhle wäre ein Weitwinkel besser gewesen. Für manche Tiere wäre jedoch ein Tele-Objektiv sinnvoll, leider habe ich auf meiner Reise keines dabei gehabt.
Der Reisebericht über die Gomantong Cave ist ein Teil unseres Aufenthalts bei Osman und gehört zu unserem Kinabatangan River Cruise in Borneo.