Nach unserem stürmigen Erlebnis am Castlepoint Lighthouse sind wir nach Clive gefahren – hier wollen wir das Reiten am Strand die sogenannte Clive Horse Riding River Crossing (Flussüberquerung) ausprobieren. Für mich als Stadtkind war ja die Tatsache ein echtes Pferd anfassen zu können schon eine große Sache aber dann noch auf einem Pferd zu reiten, was mich auf seinem Rücken über einen Fluss bringt – unbeschreiblich!
Pferde reiten – mein erstes Mal
Ich gebe es zu, ich stehe nicht auf Pferde. Sie sind groß, größer als ich und wenn man hinter ihnen steht, dann treten sie zu. Aber das stimmt nicht. Okay es stimmt, sie sind groß und wahrscheinlich größer als ich aber die Pferde die wir in Clive reiten durften waren ganz zahm. Anfangs mussten wir die Pferde erst einmal bürsten. Oh man, was für ein Mädchenkram – ich will wie ein Cowboy mit Tempo durch die Prärie reiten. Aber das machen wir wohl später, jetzt müssen wir erst einmal bürsten.
Mein Pferd ist einen Kopf größer als ich
Mein Pferd heißt „Paddy“ und wiegt 650 kg. Paddy ist einen Kopf größer als ich und schaut mich mit großen Augen an als ich mit der Bürste über sein kurzes braunes Fell streifte. Seine schwarze Mähne schaut gepflegter aus als manche Menschenfrisur. Er ist bereits gesattelt und die Besitzerin stellt alles auf meine Körpergröße ein. Paddy ist „easy“ sagt sie, das bedeutet, dass ich nicht viel machen muss und das Pferd so ziemlich alles selbst macht – was sich später als Wahrheit rausstellte.
Auch ein Pferd hat ein Gaspedal
Wir satteln auf und ziehen mit langsamen Schritt los und traben eine gute Stunde die Wege einer Apfelplantage entlang bis wir an einer Raststelle ankommen. Die Pferde gönnen sich etwas Wasser und Gras und danach geht es durch den Wald. Des öfteren muss ich navigieren damit „Paddy“ nicht unter einem Ast hindurch läuft der mich vom Pferd reist. Manchmal lasse ich mich etwas zurückfallen um danach meine beiden hinter Beine gegen den Bauch des Pferdes zu drücken, das ist quasi das Gaspedal und „Paddy“ gibt Gas und schließt zur Gruppe auf – ein super Gefühl.
Galopp..
Wer schon mal auf einem Pferd Galopp geritten ist, der wird sich wahrscheinlich nicht so sehr darüber freuen, wie ich es in dem Moment tat. Diese Kraft, diese Muskeln, diese Wärme – all das fühle ich durch einfaches Handauflegen. Ein wirklich beeindruckendes Gefühl. Dann stehen stehen wir vor einem Bach – etwa 10cm tief und 30cm weit – das ist ja jetzt wohl nicht die Flussüberquerung die angekündigt wurde oder? Oder doch?
Immerhin ist der Bach gut 1,5m weiter unten als der Boden auf dem wir gerade reiten. Paddy tastet sich vorsichtig nach unten mit eins zwei großen Sätzen sind wir auf der anderen Seite – was für ein Gefühl, ist er gerade gesprungen? Ich hab es nicht genau mitbekommen, es ging so schnell aber angefühlt hatte es sich als würde sich ein Panzer über den Graben springen und ich sitze oben drauf. Mega!
Horse Riding & River Crossing – Die Flussüberquerung mit dem Pferd
Nach etwa 10 Minuten kommen wir an einem Fluss an der eher einem See ähnelt. Wir laufen mit den Pferden direkt rein und stehen gute 1,50 tief im Wasser. Bei meinem Pferd Paddy war das in etwa Brusthöhe. Meine Füße waren bereits im Wasser obwohl ich sie anhieb. Paddy freute sich wie ein kleines Kind und stampfte mit mir auf seinem Rücken durch das kalte Nass. Ohne Pausen und mit großer Vorsichtig navigierten wir uns durch den Fluss bis wir am anderen Ufer am Strand ankamen.
Reiten am Strand – jetzt geht’s los
Das war der Strand an dem wir zurück zum Ausgangspunkt reiten werden allerdings ohne Galopp, der Sand sei zu locker und das sei nicht gut. In den Filmen reiten sie zwar immer Eiltempo am Strand – aber das ist ja leider nicht Hollywood. Spaß gemacht hat es mir dennoch. Mein erstes mal Reiten, mein erstes mal Reiten am Strand und dann auch gleich noch eine Flussüberquerung. Für mich war das genug Neues für heute, ich bin glücklich und ich freue mich auf den bevorstehenden Muskelkater.
Fazit: Reiten in Clive war super, überhaupt reiten ist ziemlich cool. Die Kraft, die Muskeln der Tiere alles ist so beeindruckend – vielleicht werde ich es noch einmal in Deutschland probieren. Aber ob in Deutschland das Reiten am Strand auch so viel Spaß macht? Neuseeland ist nun mal Neuseeland und nicht Ostsee oder so ;-) Anbieter der Tour war übrigens http://www.boutiquehorsetreks.co.nz/