9 Tipps zur Landschaftsfotografie

By 12. Dezember 2015Tutorials

Die Landschaftsfotografie ist in der Regel der Anfang der Fotografie – in diesem Tutorial geben dir 9 Tipps zur Landschaftsfotografie. Du hast eine neue Kamera und möchtest sofort loslegen. jeder kennt es: das erste Foto mit einer neuen Kamera in der eigenen Wohnung, aber kurz danach zieht es einen raus in die Natur und man will die Landschaft um einen herum fotografieren. Neben den üblichen technischen Grundlagen zur Blende, Licht bzw. Schatten und Belichtungszeit gibt es einige Techniken & Dinge zu beachten, damit Landschaftsbilder zu einem Erfolg werden.

Damit das Foto aber für den Betrachter auch interessant wirkt gibt es einige kleine Grundlagen und Tipps, die ich dir hier gern etwas näher erläutern möchte.

Tipps zur Landschaftsfotografie – Was muss ich beachten?

Schöne Landschaftsfotos hängen jedoch von sehr vielen Faktoren ab, die man nicht unbedingt beeinflussen kann. Zum einen ist es die vorhandene Fotokulisse, nicht jeder Ort an dem man sich gerade befindet lässt sich auch schön fotografieren – zudem ist man etwas Motivblind, wenn man schöne Landschaftsfoto an seinem Heimatort machen will – für gewöhnlich findet man deutlich interessantere Fotomotive an den Orten, an denen man noch nicht war – das trifft besonders bei der Reisefotografie zu. Zudem sind weitere Faktoren wie Uhrzeit, Wetter, Himmel, Jahreszeit und Moment oftmals entscheidend. Für all diese Faktoren gibt es jedoch keine 100% Formel – viel mehr ist es das Auge des Fotografen, der Moment den er in einem Bild festhalten will und letztendlich auch was man in der Nachbearbeitung aus dem Bild rausholt.

Wichtig ist es jedoch so zu fotografieren wie man es selbst schön und interessant findet.

9 Tipps zur Landschaftsfotografie

1. Schärfentiefe

In der Landschaftsfotografie empfiehlt es sich eine hohe Blende zu verwenden um möglichst viel von Vordergrund und Hintergrund scharf abbilden zu können. Solltest du ein Motiv herausstellen wollen oder dich auf ein „kleines“ Motiv wie z.B. ein Blatt konzentrieren wollen, dann gehört das weniger in die Landschaftsfotografie und viel mehr in die Naturfotografie.

Tipps zur Landschaftsfotografie für Anfänger: Schärfentiefe - Wahl er Blende

Bei der Landschaftsfotografie interpretiert man für gewöhnlich Fotos von großen Landschaften wie beispielsweise Berge, Wüsten, Täler whatever was großflächig ist und eine gewisse Aussicht bietet.

Beispiel: Das Beispielfoto zur Schärfentiefe entstand in China. genauer gesagt bei einem Camping-Ausflug in Zhangjiajie.

Blende 8 mit Stativ und insgesamt 5 Belichtungen, die dann im RAW-Converter über einander gelegt wurden.

 

 

 

 

Kamera: Sony A7RII
Objektiv: 14mm Samyang 2.8
Kameraeinstellungen:f/8.0 ; ISO 160 ; 5 Belichtungen

2. Nimm ein Stativ

Tipps zur Landschaftsfotografie für Anfänger: StativDurch den Einsatz einer höheren Blende kommt es oftmals zu recht langen Belichtungszeiten, sodass ein Foto mit Blende f14 eine Belichtungszeit von 1/30sek oder länger benötigt – was man für gewöhnlich nicht mehr frei Hand halten kann. Ja es gibt Bildstabilisatoren.. aber viel besser fährt man mit einem Stativ. Zumal man Fotos vom Stativ auch viel besser verarbeiten kann, siehe Punkt 3
Beispiel. Flying Rock in China

3. Mehrfachbelichtung

Tipps zur Landschaftsfotografie für Anfänger: Mehrfachbelichtungen

Ein perfektes Landschaftsfoto besteht in der Regel nicht aus einer Aufnahme – es besteht meist aus mehreren Belichtungen, die dann später zusammengeführt werden. Belichte deine Aufnahmen so, dass der Vordergrund deiner Vorstellung entspricht und dann mindestens eine Aufnahme für die perfekte Lichtstimmung im Himmel. Oftmals empfiehlt es sich gleich eine Belichtungsserie von 4-5 Fotos aufzunehmen, damit man diese mit der HDR-Technik (die nicht immer unnatürlich aussehen muss) zusammen basteln kann.

Beispiel: Betel Nut Cave in China (siehe Punkt 1)

4. Goldener Schnitt / Drittelregel

Goldener Schnitt - Bildaufteilung © PhotoTravelNomads.com

Für ein gutes Landschaftsfoto ist die Perspektive das A und O. Ein gerade Horizont ist schon mal 50% eines guten Bildes. Die anderen 50% kommen durch die Perspektive. Sollte deine Kamera keine Ansicht der 9 Felder haben, so kannst du dir den Bildausschnitt einfach in 9 Felder einteilen – daraus ergeben sich 2 horizontale und 2 vertikale Linien an denen man die Linie des Horizonts ganz einfach anlegen kann. Probiere es aus – bereits mit diesem Tipp entstehen die ersten guten Landschaftsbilder!

Und es muss nicht immer ganz perfekt an den Linien ausgerichtet sein, wie man im Beispielfoto sehen kann – aber nahe dran ist für den Betrachter schon sehr angenehm!

5. Vordergrund macht Bild gesucht

Dieser einfache und alte Spruch ist Goldwert. Gerade bei Landschaftsfotos kann eine Muschel am Strand im Vordergrund zu einem interessanten Motiv führen – stell dir nur eine Muschel im Sand vor und im Hintergrund der Sonnenuntergang mit einem geradem Horizont in der Abendsonne? Perfekt….

6. Goldene Stunde

In Punkt 5 habe ich es schon angesprochen, aber die Goldene Stunde (beginnt 60 bis 30 Minuten vor Sonnenuntergang) ist eine spannende Zeit um zu fotografieren. Der Himmel ist meist rot, orange und warm eingefärbt – ein perfekter Moment für schöne Landschaften. Nach dem Sonnenuntergang beginnt die Blaue Stunde und die Fotos werden kühl und verlieren schnell an Charme – probier es aus!

Beispiel: Tal des Mondes bei Sonnenuntergang

7. Bildführung durch Linien

Tipps zur Landschaftsfotografie für Anfänger: Bildführung & LinienBeachte Punkt 4 + 5 und führe das Auge des Betrachters mit Hilfe von Linien im Bild. Linien können überall gefunden werden z.B. entlang einer Wasserkante am Strand oder entlang eines Flusses. Diese Linie führt den Betrachter unbewusst durch das Foto und wie schön sind Landschaftsfotos an denen dieser Linie auch noch ein Motiv zu entdecken ist. Eine Linie kann auch der Blick einer Person IN das Foto sein – ein Blick außerhalb des Bildes ist oftmals nicht so spannend.

In meinem Beispielfoto ist ein kleiner Weg zu erahnen, an der Spitze stehe ich –  das Auge des Betrachters wird auf die kleine unscheinbare Person in mitten dieser gewaltigen Landschaft gelenkt. Das Bild wirkt daher sehr imposant, da die Größe der Person im Vergleich zur Landschaft berechenbar ist.

 

 

8. Vorbereitung

Tipps zur Landschaftsfotografie für Anfänger: Equipment, Planung und Vorbereitung

Die Vorbereitung eines Landschaftsfotos ist nicht zu verachten. Plane dein Landschaftsbild in Sachen Location, Perspektive, Brennweite und Uhrzeit. Es nützt ja nichts, dass du noch nach einer perfekten Perspektive suchst aber der Sonnenuntergang bereits vorbei ist, den du eigentlich fotografieren wolltest? Bei der Reisefotografie ist das zwar nicht immer möglich – aber ein Versuch ist es wert. Manchmal ist Vormittags zu viel Schatten, manchmal ist der Nachmittag der bessere Zeitpunkt für ein Foto – rausfinden kann man das nur durch Recherche oder durch einen Besuch vor Ort.

>> Meine Fotoausrüstung in der Reisefotografie

9. Langzeitbelichtung – Graufilter / ND Filter

 

Tipps zur Landschaftsfotografie: Wasserfall fotografieren mit Langzeitbelichtung

Tipps zur Landschaftsfotografie: Wasserfall fotografieren mit Langzeitbelichtung

Eine stürmende See oder ein Wasserfall lassen sich mit Langzeitbelichtungen sehr viel schöner in Szene setzen als mit einer kurzen Belichtungszeit. Belichtungszeiten von mehr als 10 Sekunden sind dabei keine Seltenheit. Eine Belichtungszeit von 30 Sekunden schafft man jedoch am Tage nicht ohne den Einsatz von Graufiltern. Einen Graufilter kann man aber für gewöhnlich nicht ohne Stativ sinnvoll einsetzen.

Bei dem Foto an diesem wunderschönen Wasserfall in Laos habe ich einen Filter benutzt.
Allerdings keine sehr lange Belichtungszeit, sonst wären die Strukturen im Wasser nicht so gut erkennbar.

Ein anderes Beispiel: Kuang Si Waterfall

 

Ich hoffe meine Anleitung / Tipps konnten dir einen kleinen Vorgeschmack auf die Landschaftsfotografie geben und einige Tipps helfen dir bei der Umsetzung deiner Fotos. Zu den 9 Tipps werde ich auch Stück für Stück etwas detaillierte Anleitungen & Tutorials schreiben – auch wird es Erklärungen zu den erstellten Fotos in meinem Reiseblog geben – aber Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut und so wird es noch etwas dauern bis die Tutorials online sind.

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