Wir stehen nun mal auf verrückte Sachen, also mussten wir das House Running am Andels Hotel in Berlin natürlich ausprobieren, denn eine Hauswand wie Tom Cruise runterklettern können wir auch! Ob sich das mit meiner Höhenangst gut vereinbaren lässt? Wir lassen es auf einen Versuch ankommen..
House Running am Andels Hotel
in 60 Metern Höhe
Das Andels Hotel an der Landsberger Allee ist relativ neu – Jahre lang war es leer und wurde gelegentlich als Filmkulisse genutzt. Es gab sogar einen Musikvideo dreh mit Harris und DJ Tomek, die in Deutschland derzeit eine echte Größe waren. Das Hotel ist für Berliner Verhältnisse recht hoch gebaut, so gibt es z.B. eine 60 Meter hohe Steilwand an der Ostseite des Hotels, die es hinunter zu laufen gilt. Ich selbst habe ja für solchen Adrenalin-Aktivitäten keine Angst, jedenfalls nicht solang ich gesichert bin und nicht rausfallen kann. Beim House Running hingegen muss ich gegen meinen größten Feind ankämpfen, der Höhe, denn ich habe Höhenangst.
Höhenangst – Feind oder Freund?
Die Höhenangst macht es mir hin- und wieder schwierig solche Momente im Leben zu genießen, aber ich will sie nun mal erleben, also muss mein Gehirn dem Körper den Befehl geben es trotzdem zu tun und es macht jedes mal einen riesigen Spaß, wenn man es dann doch getan hat. Beim House Running hängt man an einem Seil gesichert und stürzt sich kopfüber die Hauswand hinunter – also was soll schon dabei sein – so schwer kann es ja nicht sein.
Wir werden mit Sicherheitsequipment und Gurten ausgestattet und begeben uns in den Fahrstuhl, der bis fast auf’s Dach führt. Von hier sind es nur wenige Treppenstufen bis zum Dach vom Andels Hotel. Das Wetter ist tadellos, fast ungewöhnlich gut für Berliner Verhältnisse und die kleinen Autos unten auf der Landsberger Allee sehen aus wie von Geisterhand gesteuerte Matchbox Autos.
90° Grad zur Hauswand mit dem Blick nach unten
Ich bin zu erst dran und werde an eine Krankonstruktion angekabelt und auf die Kante des Daches gesetzt. Ein kleiner Blick nach unten lässt meinen Puls in die Höhe schießen und ich spüre wie mein Herz an zu rasen anfängt. Mein Körper pumpt Adrenalin als wolle ich mich damit duschen und ich habe das Gefühl gleich springt mir mein Herz aus der Brust und will den Fahrstuhl nach unten nehmen anstatt mich die Hauswand hinunter zu begleiten. Ich nehme meinen Mut zusammen und lehne mich nach vorne und stehe dabei im 90° Winkel zur Hauswand mit dem Gesicht nach unten.
Oh mein Gott. Da hänge ich nun in 60 Metern Höhe an einem Seil, der Wind peitscht mir um die Ohren und ich setze Schritt für Schritt nach vorn, ähm nach unten und taste mich ganz langsam in Richtung Erde. Ein merkwürdiges Gefühl und immer wieder drückt es mich etwas von der Wand weg, was mich etwas verunsichert. Natürlich lasse ich mir nichts anmerken und laufe langsam nach unten bis ich dann endlich wieder festen Boden unter meinen Füßen spüre.
Fazit: Ein geiles Gefühl, ich würde es sofort noch einmal machen. Beim House Running kämpft man gegen seine Höhenangst, aber wenn man an diesem Seil hängt, ist man sicher und dieses Gefühl von Sicherheit und Adrenalin macht richtig Spaß. Das House Running am Andels Hotel war eine super Sache und jeden Euro wert.