Mit dem Nachtzug der Deutschen Bahn – mein erstes Mal

By 30. März 2016Deutschland, Europa, Reiseberichte

Wahrscheinlich wird es auch mein letztes Mal gewesen sein, denn der Nachtzug der Deutschen Bahn ist ein Auslaufkonzept und wird wohl Ende 2016 abgeschafft. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals in einem Nachtzug in Deutschland reisen werden, aber ich hab es getan, da es Zeit und Geld spart nachts zu reisen. Mein Deutsche Bahn Nachtzug Erfahrungsbericht.

Von München nach Hamburg mit den Nachtzug

Grund für meine kleine Deutschland Reise von Süd nach Nord war ein Fotoauftrag in München und ein weiterer am nächsten Tag in Hamburg. Die Übernachtung in München hätte neben recht hohen Kosten für Hotel, Taxi und Verpflegung einiges mehr gekostet als eine Einzelkabine im Nachtzug und das gute daran: ich muss nicht mal früh aufstehen um den ersten Zug nach Hamburg zu erwischen – ich kann ganz bequem nach meinem Job in München in den Nachtzug einsteigen, mir es im Bett gemütlich machen und dann morgens ein kleines Snack-Frühstück entgegennehmen und ausgeschlafen Hamburg erleben – so jedenfalls der Plan – die Realität sah etwas anders aus, aber ich war positiv überrascht, auch wenn wir nicht ganz pünktlich losfahren konnten – aber so ist das nun mal mit der Deutschen Bahn.

Deutsche Bahn Nachtzug

Die Ausstattungen sind unterteilt in 4er Kabinen, 2er Kabinen und Einzelzimmer. Die Zweier- und Einzelkabinen gibt es nochmal als Deluxe Variante, aber das war mir die eine Nacht nicht wert, denn dann hätte ich mich auch in ein Flugzeug setzen können und ich wollte ja nicht dekadent, sondern bequem, günstig und über Nacht reisen.

Kabinenaufteilung

Im Prinzip ist jede Kabine eine 3er Kabine. Entweder man bucht 2 Liegen und die dritte wird nicht genutzt oder man bucht eben für 3 Personen oder alleine. Lediglich die Deluxe Kabinen unterscheiden sich von den Standard-Kabinen.

Einzelkabine

Ich gönnte mir also eine Einzelkabine (mit 3 Betten) um der Gefahr zu entgehen eine Schnarchnase in meinem Zimmerchen zu haben, aber leider hatte ich genau diesen unerwünschten Bettnachbarn im Nebenzimmer und trotz des recht lauten Zugs, war er zu hören. Der Schaffner sichtete meine Fahrkarte bereits vor dem Losfahren und erklärte mir ausführlich alle Funktionen des Multifunktionszimmer: Waschbecken, Lichtschalter, Nachtlichtschalter, verstellbare Betten – alles cool. Einziges Problem: es gibt nur eine Steckdose! Ein Glück muss ich mir nicht das Zimmer teilen, denn das wäre garantiert ein Problem-Thema geworden. Ich hätte mindestens 2 gebraucht, egal – eine Nacht wird es schon mal gehen und meine Akkus für Kamera und Co muss ich dann wohl bei meinem Job vor Ort aufladen.

Deutsche Bahn Nachtzug - Breakfast © PhotoTravelNomads.com

Deutsche Bahn Nachtzug – Breakfast © PhotoTravelNomads.com

Fazit: Mit knapp 15min Verspätung startet der Zug nach Amsterdam mit Zwischenhalt in Hamburg. 7.30 werde ich geweckt und 8.30 waren wir dann am Bahnhof in Hamburg. Die 15min Verspätung haben wir ganz easy aufholen können und trotz meiner starken Müdigkeit fiel mir das Einschlafen super schwer. Der Nachtzug schunkelte und bremste relativ oft, sodass ich immer wieder das Gefühl hatte aus dem Bett zu rollen, was mich etwas an die Nachtzüge in Vietnam erinnerte.. Zum Glück werden ab 23 Uhr keine Durchsagen mehr gemacht, sodass zumindest von den Lautsprechern her keine Störungen zu erwarten waren. Das Personal war mehr als freundlich nur leider war das Frühstück bisschen mau: Geflügelaufstrich, Mehrkornbrötchen, Butter und Kirschkonfitüre mit einem Trinkpäckchen Orangensaft. Natürlich war das Frühstück „okay“ – ich hätte ja auch nicht erwartet, dass es frischgepressten O-Saft, backfrische Brötchen und feinsten Graved-Lachs mit einer großen Käseplatte geben wird. Allen in Allem muss ich aber sagen, dass die Fahrt mit dem Nachtzug der Deutschen Bahn mir einiges an Zeit gespart hat und ich deutlich fitter am Ziel angekommen bin als meine Kollegen, die bereits 5:00 aufstehen mussten um mit dem Flugzeug von München nach Hamburg zu reisen. Ich würde es also wieder tun, nur nächstes Mal vielleicht mit Schlafverstärkern ;-)

Leave a Reply